Circular Design
Gestaltung der Kreislaufwirtschaft

Circular Design - Beschreibung

Die neue, regenerative Kreislaufwirtschaft braucht neue Gestaltung. Greifbare Produkte sind dabei nur der offensichtlichste Teil einer zu verändernden Wirtschaft. Genauso müssen Dienstleistungen, Geschäftsmodelle, Austauschbeziehungen, Märkte etc. neu definiert und gestaltet werden. 

Die neue, regenerative Kreislaufwirtschaft befasst sich nicht mehr nur mit Recycling und Entsorgung von Rest- bzw. Schadstoffen, wie es die erste Kreislaufwirtschaft seit den 80er Jahren getan hat, sondern es geht um ein Design von Kreisläufen von Anfang an.

Die Logik: es gibt keinen Müll mehr, sondern nur noch wiederaufbereitete Nährstoffe. 
Das Ziel: kein weiterer Ressourcenraubbau, sondern Ressourcennutzung im Kreislauf. 

Ein solcher Umbau zu einer regenerativen Kreislaufwirtschaft ist in seiner ambitioniertesten Form ein zweites großes volkswirtschaftliches Projekt wie die Schaffung des europäischen Binnenmarktes. 

Die aktuellste Studie von EMF, McKinsey und SUN mit dem Titel "Growth within" bezeichnet das Wertschöpfungsmodell der europäischen Wirtschaft als überraschend verschwenderisch. Im Durchschnitt nutzt Europa ein Material nur einmal!

Der Begriff Circular Design erscheint in der ersten Veröffentlichung der Ellen MacArthur Foundation (2012): "Towards the Circular Economy Vol. 1: an economic and business rationale for an accelerated transition", S.9: "Circular design, i.e. improvements in materials selection and product design (standardisation/modularisation of components, purer materials flows, and design for easier disassembly), lie at the heart of a circular economy."

Circular Design wurde Anfang 2015 als neue Forschungslinie Circular Design in Kuchl von Dr. Sonja Eser eingeführt. Die Gestaltung für Kreisläufe erfordert innovative Prozessabläufe im Design, eine erweiterte Systemsicht sowie eine Auswahl neuer Arbeitsmethoden. Die neue Forschungslinie Circular Design an der FH Salzburg forscht an der Implementierung von zentralen Designstrategien wie Cradle to Cradle in die internen Abläufe und bündelt dafür nützliche Designstrategien, Konzepte und  Werkzeuge. In der Forschungslinie werden die in der Praxis relevanten Änderungen des Produktentwicklungsprozesses ausgearbeitet.Wichtige Impulse kommen dazu aus gesellschaftlichen Bewegungen wie der Open Source Hardware oder Collaborative Consumption. Hier will der Forschungsbereich die innovativen Strömungen ausloten, welche Produkt-Kreisläufe antreiben können und Impulse daraus einbeziehen in die Gestaltung.

Im Design für die neue Kreislaufwirtschaft ist es essentiell, dass sich der Fokus vom Produkt erweitert auf die beteiligten Stoffströme, Produktionsweisen und Produktionsbedingungen, der Nutzung und Nachnutzung. Eine erweiterte Systemsicht ist ebenso wichtig, wie das vertiefte Verständnis ökologischer Prinzipien. Design für Vielfalt, ein Schwerpunkt des Circular Design an der FH, kann hier einen wichtigen Beitrag für umweltfreundliche produktentwicklungen leisten.

Circular Design an der FH Salzhburg will hier seinen Beitrag leisten, die regenerative Kreislaufwirtschaft mitzugestalten. Ebenso werden Skills und Kompetenzen dafür auch in der Lehre vermittelt.